Warnung: Auf dieser Seite ist nichts lustig. Glaubt Ihr nicht? Dann lest den Text eben.Wenn Ihr lieber was Lustiges wollt, lest die FAQ.
Unter der Rubrik Heimat & Leben schreibt Stefan Müller (csU):
Viele warten schon lange auf die Realisierung der Lärmschutzeinrichtungen an A3 und A73. Deshalb kämpfe ich weiter für den Aus- und Umbau der Autobahnen und Bundesstraßen in meinem Wahlkreis, ohne den Lärmschutz nicht umsetzbar ist. Mit dem 2016 beschlossenen, neuen Bundesverkehrswegeplan konnten wir wichtige Projekte für unsere Region fest in der Planung für die nächsten Jahre verankern
Stefan Müller (csU): Heimat & Leben, auf stefanmueller.com, 29.04.2021
Den Punkt mit Aus- und Umbau zur Lärmreduktion hat er schon bei Gesund & fit gemacht und ich bin hier bei Gesund & fit darauf eingegangen. Der Bundeverkehrswegeplan wird aber nur unter Heimat & Leben erwähnt. Also schaun mer mal.
Der Bundesverkehrswegeplan: Wer Verkehr sät wird Verkehr ernten
Der Bundesverkehrswegeplan 2016 sieht den 6‑spurigen Ausbau der A3 über 100km vor. Grund für den Ausbau sind die folgenden Prognosen:
Auch in Erlangen selbst soll massiv ausgebaut werden.
Meine Prognose ist: Wenn die Politik sich nicht grundlegend ändern würde, würde auch dieser Ausbau irgendwann nicht mehr reichen. Wenn man immer weiter ausbauen würde, sähe unser Land, unsere Heimat, irgendwann so aus:
Das Bild hat eine gewisse Ästhetik und man kann sogar Häuser erkennen. Leben scheint dort möglich zu sein. OK, das war zynisch. Ein Tocotronic-Zitat ist wohl angemessener: „Aber hier leben? Nein, danke!“
Die Lösung
Wie könnte eine Lösung aussehen? Ein PKW, in dem eine Person sitzt, verbraucht enorm viel Platz und ist demzufolge im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln in Bezug auf die Beförderungsleistung ineffektiv. Die Stadt Münster hat 1991 die folgende Gegenüberstellung von einer bestimmten Menschengruppe einzeln in Autos, derselben Gruppe in Fahrrädern bzw. in einem Bus gemacht:
Wie man sieht, hätte bei einem Umsteuern in der Verkehrspolitik eine vierspurige Autobahn völlig gereicht. Vor dem Hintergrund, der sich verschärfenden Klimakrise hätte die Bundesregierung spätestens 2016 umsteuern müssen (Verkehrsminister damals Alexander Dobrindt, csU). Aber nee. More of the same. Die Verkehrsminister und auch der damalige Umweltminister Peter Altmaier der cdU/csU sind dicke Tinte mit der Autoindustrie (Spiegel 2013; Heute-Show, 2013)1 und haben kein Interesse an Alternativen. In den USA hat eine ähnliche Politik zu Zuständen geführt, die dem Kollaps nahe kommen. Dort gibt es aber Ideen wie Carpooling. Es gibt spezielle Spuren, die nur Fahrzeuge mit mehren Insassen benutzen dürfen. Das ergibt enorme Fahrzeitgewinne für die, die zu zweit oder mehrt fahren und reduziert den Verkehr.
Man bedenke auch, dass die Blechlawine, wenn sie nicht unterwegs ist (also fast immer), irgendwo rumsteht. In den Städten können wir sie nicht brauchen.
#anotherWorldIsPossible!
Quellen
Adler, Florian. 2017. Das wohl bekannteste Münster-Foto der Welt. Stadtwerke Münster. (Der Blog der Stadtwerke Münster.) (https://www.stadtwerke-muenster.de/blog/verkehr/das-wohl-bekannteste-muenster-foto-der-welt/)
Autobahndirektion Nordbayern. 2017. Bürgerinformation vom 27. März 2017: Ausbau des Autobahnkreuzes Fürth/Erlangen. (http://www.abdnb.bayern.de/imperia/md/content/stbv/abdnb/autobahndirektion/projekte/a3_ak_fuerth_erlangen_info/2017_03_27_ppt_vortrag_ausbau_ak_fu_erl.pdf)
Heute-Show ZDF, 18.10.2013. Zu Parteispenden der Familie Quandt, Großaktionär bei BMW, an die CDU. (https://youtu.be/Exw4cWfGI0o?t=1195)
Der Spiegel, 2013. Parteienfinanzierung: CDU erhält Riesenspende von BMW-Großaktionären. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/union-erhaelt-riesenspende-von-bmw-eignern-klatten-und-quandt-a-927871.html)
- Kurz nach der Blockade der neuen Abgasnormen in der EU durch Deutschland hat die Familie Quandt, die BMW besitzen, der cdU 690.000€ Spenden überwiesen. (Spiegel 2013)