Ich muss etwas sagen. Es fehlt ein wichtiges Detail in meinem Lebenslauf: Ich bin Ehrenpionier der Sowjetunion. Ich hatte vergessen, das anzugeben, aber als ich in Videos vom Wahlkampfstart der Partei ein Halstuch statt der PARTEIüblichen Krawatte gesehen hatte, habe ich mich erinnert. Die PARTEI-Mitglieder tragen eine Uniform: grauer C&A‑Anzug, blaues Hemd und rote Krawatte. Nach PARTEI-Aussage soll die Uniform eine äußerliche Uniformierung sein, während es in anderen Parteien eine Uniformierung des Denkens gibt. Ich habe mir überlegt, dass eine explizite Kenntlichmachung des Stefan Müllers, der für Die PARTEI kandidiert (das bin ich), sinnvoll ist, denn es gibt gewisse Ähnlichkeiten zwischen mir und dem csU-Stefan Müller. Ich möchte Verwechslungen zumindest bei meinem Wahlkampf in Erlangen (27.08. und 28.08.) ausschließen.
Ich habe in meinem Leben nur sehr selten Anzüge und Krawatten getragen und fand die Halstuch-Idee sehr gut. Wenn ich mein vorhandenes Halstuch nutze, statt eine neue Krawatte zu kaufen, ist das auch viel ökologischer. Für die paar Tage noch ’ne neue Krawatte? Tss, tss, tss. Wenn ich Kanzler bin, werde ich Krawatten ohnehin verbieten, weil sie nicht klimakompatibel sind (siehe Cool Biz-Kampagne des Japanischen Umweltministeriums). Also bin ich in den Keller gestiefelt und habe mein russisches Pionierhalstuch rausgesucht. Ossis werden dieses Halstuch vom DDR-Halstuch unterscheiden können, denn die sowjetischen Halstücher hatten ein anderes Rot und sind aus einem anderen Material. Ich habe also aus ökologischen Gründen beschlossen, meinen Lebenslauf noch einmal zu korrigieren. Die Springer-Presse hätte es früher oder später eh rausgefunden, denn ich habe einigen meiner zweitbesten Freunde von meiner Auszeichnung erzählt.
PS: Beim Suchen im Keller habe ich noch eine rote Krawatte entdeckt. Die hatte ich zweimal um: Zum Abschlussball der Tanzstunde und zur Jugendweihe. Die ist sehr praktisch: mit Gummizug.
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