Im Januar 2021 begann Die PARTEI Erlangen mit einem Stefan-Müller-Casting zur Bestimmung eines Kandidaten/einer Kandidatin für die Bundestagswahl (Pressemitteilung). Der Grund für dieses Casting war, dass Die PARTEI festgestellt hat, dass Stefan Müller von der csU, ohne dass dafür irgendwelche Gründe erkennbar wären, seit 2002 immer den Wahlkreis 242 (Erlangen, Landkreis Erlangen-Höchstadt, die Gemeinden Dachsbach, Gerhardshofen und Uehlfeld) direkt gewinnt. Die logische Schlussfolgerung war, dass man Wähler*innen geben muss, was sie wollen, weshalb sie einen Stefan Müller bzw. eine Stefanie Müller gesucht haben. In einem langwierigen Casting-Verfahren habe ich mich gegen Tausende Stefan Müllers durchgesetzt und trete nun als parteiloser Direktkandidat in Erlangen an. Man kann mich dort nur mit der Erststimme wählen. Zweitstimmen will ich keine und kann ich auch technisch nicht bekommen.
Klima und Nazis
In der Ausschreibung hat Die PARTEI darauf hingewiesen, dass Stefan Müller (csU) Hufeisentheorien anhängt und den Reichstag stürmende Nazis „kindisch-kreischende Chaoten“ nennt und mit Öko-Demonstrant*innen gleichsetzt.
Das hat mich hart getriggert, weil ich einerseits Antifaschist und andererseits Öko bin. (Ich bin bei Scientits4Future und an anderen Stellen in der Klimabewegung aktiv und setze mich an der Uni und in Fachgesellschaften für Klimaschutz ein.1) Also habe ich beschlossen, alles dafür zu tun, dass Stefan Müller nicht wieder direkt in den Bundestag gewählt wird.
Rassismus
Die Ansicht, dass Stefan Müller nicht in den Bundestag gehört, teile ich auch mit einem Autor der Welt: Frédéric Schwilden schreibt über folgenden Tweet von Stefan Müller auf Facebook:
„Sie sind ein weißer deutscher Bundestagsabgeordneter, der von Migranten schreibt, weil er sich nicht vorstellen kann, dass Leute, die nur ein bisschen anders aussehen oder einen anderen Namen tragen, auch Mitbürger und Mitbürgerinnen sind.“ Weiter betont Schwilden, „dass das deutsche Volk neben Müller und Schmidt auch Lee, Palmer, Iyibas, Akbay, Bakovic oder Bajbouj heißt“. Wolle der CSU-Abgeordnete dies nicht wahrhaben, habe er im Bundestag nichts zu suchen.
Giebel, Marcus. 2020. CSU-Abgeordneter greift unverhohlen Migranten an – deftiger Konter eines Journalisten geht nun viral. Merkur.
Soziale Gerechtigkeit
Soziale Aspekte wie Teilhabe und soziale Gerechtigkeit sind mir schon immer wichtig gewesen. In Gesprächen im April 2021 habe ich erfahren, dass die Infrastruktur in Erlangen marode ist. Zum Beispiel sind alle Straßenlaternen extrem umsturzgefärdet, so dass maximal ein Wahlplakat pro Laterne aufgehängt werden darf. Mich hat das schockiert und ich möchte mich ernsthaft für bessere Lebensbedingungen in Erlangen einsetzen. Da der Osten ja nun durchsaniert ist und überall blühende Landschaften sind, ist es Zeit für den Aufbau West! Für Licht in Dunkeldeutschland!
Sonstiges zur Person
Ich habe im Gesundheitsbereich in der Pflege gearbeitet (1982?), als Erdbeerpflücker (1984) als Postbote (1983–1986), als Busreiniger bei der BVG (1983–1986), im Braunkohlekraftwerk Espenhain (im Winter 1986/1987) und als Fahrradkurier (1991–1992) und bin jetzt Wissenschaftler (ORCID-ID, Wikipedia-Eintrag). Unter anderem habe ich auch Mathematik studiert. Ich habe berechnet, dass ich diesen Wahlkreis gewinnen werde (siehe Warum ich das Direktmandat für die Bundestagswahl in Erlangen gewinnen werde). Sonst hätte ich mich nicht aufstellen lassen. Bin ja nicht blöd.
Korrektur des Lebenslaufs
Weil Analena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet ihre Lebensläufe korrigiert haben, möchte ich das auch tun. Die Angaben im vorigen Abschnitt sind von der Art her so wie manche das eben machen in Lebensläufen: Ich habe in der Tat im Krankenhaus, als Erdbeerpflücker, Postbote und Busreiniger und in der Nachtschicht im Kohlekraftwerk gearbeitet. Das waren aber jeweils nur drei Wochen, weil ich da als Schüler gearbeitet habe bzw. als Soldat. Fahrradkurier war ich länger, aber auch nur einige Wochen am Stück in den Semesterferien. Während des Semesters war es nur ein Tag in der Woche. Die Jahreszahlen waren aber angegeben, so dass auch klar war, dass ich als 14Jähriger nicht wirklich Krankenpfleger gewesen sein konnte (obwohl, der Osten, wer weiß …). Eine Sache habe ich aber wirklich unterschlagen und muss sie nun hier nachreichen: Ich bin schon sehr lange Mitglied in einer übelsten Lobby-Organisation. Nicht nur das: Ich nehme keinerlei Vergünstigungen in Anspruch, so dass all meine Mitgliedsbeiträge in die Machenschaften dieser Organisation gehen. Ja, ich habe es verheimlicht und nun ist es raus. Früher oder später hätten findige Journalisten der Bild-Zeitung oder die Freaks von der INSM es ohnehin herausgefunden: Ich bin im ADFC! Seit 1994, glaub ich.
Zweite Korrektur des Lebenslaufs
Ich hatte auch vergessen, eine der höchsten Auszeichnungen, die ich je bekommen habe, anzugeben: Ich bin Ehrenpionier der Sowjetunion. Da das früher oder später ohnehin herausgekommen wäre, habe ich einen Blogpost dazu geschrieben.
Nichts hier ist ernst
Diese Seite ist eine Satireseite und alles hier ist von der Kunstfreiheit gedeckt. Nichts hier ist ernst, außer den Sachen über Nazis, über die Klimakrise und über den Osten. Also leider doch irgendwie alles. Ich nehme niemanden ernst, keinen von den Spaßvögel*innen, die die politischen Bühnen dieses Landes bevölkern und schon gar nicht mich selber (siehe Warum ich das Direktmandat für die Bundestagswahl in Erlangen gewinnen werde).
Ich, du, er, sie, es, wir, ihr, Sie
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich meine Wähler*innen duzen oder siezen soll. Für die Gendergerechtigkeit betreibe ich gern Aufwand und schreibe das Sternchen und das in (siehe Gendern, arbeiten und der Osten), aber jedes mal „Ihr bzw. Sie“ und verschiedene Verbformen zu schreiben, ist mir zu umständlich. Ich habe mich deshalb für gnadenloses Duzen entschieden. Der Grund ist, dass ich mich nicht an Letztwähler*innen sondern an Erstwähler*innen wende. An Erstwähler*innen, auch nicht an Zweitwähler*innen, denn man kann mich nur mit der Erststimme wählen, auf der Landesliste trete ich nicht an.
Sie kennen mich
Das Motto des Blogs „Sie kennen mich“ habe ich von Winfried Kretschmann (cdU) geklaut, der in Baden-Würtemberg zusammen mit den Grünen regiert. Die PARTEI hat als ein Ziel die Überwindung von Inhalten und das ist die Wahlkampflosung, die perfekt zu solchen Zielen passt.
Sag’s mit Musik
Einige der Seiten haben Musikvideos eingebunden: Knorkator, Funny van Dannen, Deichkind, COR. Es gibt eine spezielle Kategorieseite zu Posts mit Musik. Einzelne Bands kann man auch rechts in der Seitenleiste unter Kategorien auswählen.
Wer sagt denn das?
„Alexa und Siri, die Cloud und dein Boss
die stille Post und die Stimmen in deinem Kopf
der Guru, die Trainer, der TÜV und der Mob.
Der hat’s von Tinder und die haben’s von Gott“
Deichkind, Wer sagt denn das?
Bei allen Behauptungen habe ich Quellen angegeben. Das gehört sich so für Wissenschaftler*innen. Darüber hinaus gibt es auf vielen Seiten Bilder von Menschen, die etwas zum Thema gesagt haben. Damit wird die ganze Sache persönlicher und Ihr wisst wirklich, wer hinter Ansichten steht. Die meisten der Bilder von Vortragenden sind beim Klimamontag entstanden. Ich danke, den Organisator*innen recht herzlich für die Auswahl der Redner*innen. Obwohl ich schon lange in der Klimabewegung aktiv bin, lerne ich immer noch neue Dinge.
Quellen
Giebel, Marcus. 2020. CSU-Abgeordneter greift unverhohlen Migranten an – deftiger Konter eines Journalisten geht nun viral. Merkur. (https://www.merkur.de/politik/rassismus-stuttgart-usa-george-floyd-stefan-mueller-csu-migration-frederic-schwilden-kritik-zr-13809464.html)
Kunze, Melanie. 2020. Nach Migrations-Post: Wirbel um Erlanger CSU-Politiker. Nürnberger Nachrichten. (https://www.nordbayern.de/region/erlangen/nach-migrations-post-wirbel-um-erlanger-csu-politiker‑1.10204672)
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