Warnung: Auf dieser Seite ist nichts lustig. Glaubt Ihr nicht? Dann lest den Text eben.Wenn Ihr lieber was Lustiges wollt, lest die FAQ.
Unter der Rubrik Heimat & Leben schreibt Stefan Müller (csU):
Viele warten schon lange auf die Realisierung der Lärmschutzeinrichtungen an A3 und A73. Deshalb kämpfe ich weiter für den Aus- und Umbau der Autobahnen und Bundesstraßen in meinem Wahlkreis, ohne den Lärmschutz nicht umsetzbar ist. Mit dem 2016 beschlossenen, neuen Bundesverkehrswegeplan konnten wir wichtige Projekte für unsere Region fest in der Planung für die nächsten Jahre verankern
Stefan Müller (csU): Heimat & Leben, auf stefanmueller.com, 29.04.2021
Den Punkt mit Aus- und Umbau zur Lärmreduktion hat er schon bei Gesund & fit gemacht und ich bin hier bei Gesund & fit darauf eingegangen. Der Bundeverkehrswegeplan wird aber nur unter Heimat & Leben erwähnt. Also schaun mer mal.
Der Bundesverkehrswegeplan: Wer Verkehr sät wird Verkehr ernten
Der Bundesverkehrswegeplan 2016 sieht den 6‑spurigen Ausbau der A3 über 100km vor. Grund für den Ausbau sind die folgenden Prognosen:
Auch in Erlangen selbst soll massiv ausgebaut werden.
Meine Prognose ist: Wenn die Politik sich nicht grundlegend ändern würde, würde auch dieser Ausbau irgendwann nicht mehr reichen. Wenn man immer weiter ausbauen würde, sähe unser Land, unsere Heimat, irgendwann so aus:
Das Bild hat eine gewisse Ästhetik und man kann sogar Häuser erkennen. Leben scheint dort möglich zu sein. OK, das war zynisch. Ein Tocotronic-Zitat ist wohl angemessener: „Aber hier leben? Nein, danke!“
Die Lösung
Wie könnte eine Lösung aussehen? Ein PKW, in dem eine Person sitzt, verbraucht enorm viel Platz und ist demzufolge im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln in Bezug auf die Beförderungsleistung ineffektiv. Die Stadt Münster hat 1991 die folgende Gegenüberstellung von einer bestimmten Menschengruppe einzeln in Autos, derselben Gruppe in Fahrrädern bzw. in einem Bus gemacht:
Wie man sieht, hätte bei einem Umsteuern in der Verkehrspolitik eine vierspurige Autobahn völlig gereicht. Vor dem Hintergrund, der sich verschärfenden Klimakrise hätte die Bundesregierung spätestens 2016 umsteuern müssen (Verkehrsminister damals Alexander Dobrindt, csU). Aber nee. More of the same. Die Verkehrsminister und auch der damalige Umweltminister Peter Altmaier der cdU/csU sind dicke Tinte mit der Autoindustrie (Spiegel 2013; Heute-Show, 2013)1 und haben kein Interesse an Alternativen. In den USA hat eine ähnliche Politik zu Zuständen geführt, die dem Kollaps nahe kommen. Dort gibt es aber Ideen wie Carpooling. Es gibt spezielle Spuren, die nur Fahrzeuge mit mehren Insassen benutzen dürfen. Das ergibt enorme Fahrzeitgewinne für die, die zu zweit oder mehrt fahren und reduziert den Verkehr.
Man bedenke auch, dass die Blechlawine, wenn sie nicht unterwegs ist (also fast immer), irgendwo rumsteht. In den Städten können wir sie nicht brauchen.
Warnung: Auf dieser Seite ist nichts lustig. Glaubt Ihr nicht? Dann lest den Text eben.Wenn Ihr lieber was Lustiges wollt, lest die FAQ.
Als Ossi freut es mich sehr, dass Stefan Müller (csU) über Fit schreibt. Fit ist im Osten ein Markennahme, der wie Spüli im Westen für Spülmittel allgemein verwendet wird bzw. wurde.
Nur was hat Spülmittel mit Gesundheit zu tun? Das scheint mir nicht zusammenzupassen, wie so vieles auf der Webseite. Also lassen wir Fit erstmal weg und beschäftigen uns mit Gesundheit.
Wie Stefan Müller von der csU bin ich begeisterter Sportler, laufe 10–20 km und fahre Rad (–165 km). Auch gegen den Einsatz für ein gut funktionierendes Gesundheitssystem und den Ausbau der Medizintechnik in Erlangen ist nichts zu sagen.
Gesundheit ist die Voraussetzung für alles. Im Krankheitsfall die bestmögliche Behandlung zu bekommen und wieder gesund und fit zu werden, wünscht sich jeder. Dazu braucht es leistungsfähige Medizin und Pflege mit den besten Methoden und unterstützenden Technologien. Sport ist der Schlüssel zu Fitness bis ins hohe Alter.
Erlangen als Zentrum für Forschung und Entwicklung in der Medizintechnik weiter zu entwickeln und Sport in allen seinen Facetten zu fördern, ist mir wichtig.
Allerdings gibt es etwas weiter unten auf der Seite bereits die ersten Inkonsistenzen und auch ansonsten sollte man sich sehr sorgfältig überlegen, ob man einen CSU-Politiker wählen möchte, wenn einem Gesundheit am Herzen liegt. Das möchte ich im Folgenden genauer besprechen.
Lärm
Verkehrslärm ist gesundheitsschädigend. Er sorgt für Herz- und Kreislaufkrankheiten, Diabetes mellitus, Depressionen, Psychosen und Schizophrenien, Demenz und Morbus Alzheimer und Krebs, verursacht durch permanenten Stress. Das betrifft vor allem Menschen, die direkt an stark befahrenen Straßen wohnen. Das sind meistens arme Menschen, die sich ruhigere Wohngegenden nicht leisten können. Folgendes Zitat findet sich auf Stefan Müllers Webseite:
Viele warten schon lange auf die Realisierung der Lärmschutzeinrichtungen an A3 und A73. Deshalb kämpfe ich weiter für den Aus- und Umbau der Autobahnen und Bundesstraßen in meinem Wahlkreis, ohne den Lärmschutz nicht umsetzbar ist.
Das ist sehr interessant, denn er möchte Autobahnen ausbauen, um den Lärm zu bekämpfen. Hm. Es ist zwar klar, dass Schallwellen sich auslöschen können, aber so ganz will mir nicht einleuchten, wieso ein Ausbau helfen soll. Auf diese Weise könnte man mit einer Autobahn die andere bekämpfen, aber an den jeweiligen Außenseiten bleiben die Probleme bestehen. (Oh, jetzt war ja doch eine fast lustige Stelle im Text.)
Ich sehe zwei Möglichkeiten, den Lärm zu reduzieren:
Tempolimit
Reduktion des Verkehrs
Das Tempolimit schlage ich hier gern vor, denn fast zwei Drittel der Deutschen sind dafür. Das zeigen verschiedene Umfragen. Zum Beispiel eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Targobank (6/2019) und eine Umfrage der Welt (1/2019).
Komischerweise wird trotz vorhandener Mehrheiten kein Tempolimit eingeführt. Woran liegt das bloß? Am Auto-Kanzler Schröder (1998–2005) und der CSU, die seit 2009 ununterbrochen den Verkehrsminister stellt?
Wie könnte man den Verkehr reduzieren? Ausbau der Bahn? Steuern auf CO2? Wieso passiert das nicht? Ach so, ja, die CSU/CDU mag das nicht so. Warum eigentlich nicht? Vielleicht, weil ihr ganzer Partei-Apparat von den Spenden der Autoindustrie lebt? 2013 hat die cdU zum Beispiel 690.000€ von der Familie Quandt, Hauptaktionären von BMW, erhalten, nachdem sie die Abgasnorm in der EU hat scheitern lassen (siehe auch Spiegel, 2013):
Na, vielleicht dann später mit der neuen Kanzlerin.
Halt, halt, der Andreas Scheuer hat doch gerade den grandiosen Nationalen Radverkehrsplan 3.0 mit ganz viel Geld auf den Weg gebracht. Ist er nicht doch ein Guter? Aber solche Pläne gab es schon vorher 2002 und 2012 und die haben die Lage der Radfahrer*innen nicht verbessert (zu den Vorgängerplänen siehe taz, 26.04.2021). Mit dem neuen Plan wird viel Geld bereitgestellt. Dieses müssen aber Bund, Länder und Kommunen abrufen. Scheuer appelliert nur an sie, was dann umgesetzt wird, ist völlig offen.
Ob Kommunen, Länder oder der Bund die Vorschläge aufgreifen, bleibt ihnen überlassen. Völlig zu Recht fordert der ADFC einen Aktionsplan, damit die Pläne überhaupt die Chance haben, umgesetzt zu werden. Ohne so ein konkretes Programm bleibt Scheuers Vorstoß unglaubwürdig.
Das gilt besonders für das Thema Sicherheit. Bis 2030 soll die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer:innen gegenüber 2019 um mindestens 40 Prozent sinken. Ein ähnliches Ziel hatte der Vorgängerplan. Tatsächlich ist die Zahl der getöteten Radfahrer aber gestiegen. 2011 verloren 399 Radfahrende ihr Leben, im Jahr 2019 waren es 445 Menschen.
Scheuer ist ein Autominister und sagt selbst, dass der Radausbau nicht auf Kosten des Autoverkehrs erfolgen soll:
Das soll allerdings nicht auf Kosten der Autofahrenden erfolgen. „Wir haben den Plan so gestaltet, dass es nicht gegen das Auto, sondern um ein Miteinander geht“, betonte er.
Tja, wie dann? Dann ginge es ja nur so, dass man die Straßen breiter macht. Dazu siehe unten #Zoonosen. In Städten funktioniert das aber auch nicht und wenn wir den Lärm und Umweltbelastungen reduzieren wollen, brauchen wir eine Verkehrswende und nicht das, was die csU/cdU macht.
Außerdem hat sich Scheuer gegen höhere Strafen bei extrem zu hohen Geschwindigkeiten ausgesprochen.
Zusammenfassung: Wenn einen der Lärm nervt, sollte man nicht csU wählen. Zum Glück gibt es ja bei dieser Wahl einen alternativen Stefan Müller.
Eins noch. Sorry, das kann ich nicht weglassen:
Dieses Bild ist extrem zynisch! Ein Fenster mit Loch links vs. ein glückliches kleines Mädchen, das uns durch das Schallschutzfenster anlächelt. Ich habe 10 Jahre in der Einflugschneise des Flughafens Tegel gewohnt und kann nur sagen, dass Lärmschutzfenster nur bedingt etwas nützen, denn sobald man die Wohnung verlässt oder die Fenster öffnet, ist der Schutz dahin. Balkon? Vergiss es! Klimakatastrophe? Aufgeheizte Stadt? Nachts lüften? Vergiss es! Man könnte nur mit einer Lüftung dort wohnen. Ist es das wert? Spielen an einer 12 Meter hohen Mauer, hinter der es brummt?
Sport – umsonst und draußen
Während der Corona-Pandemie sind viele von uns im Homeoffice gefangen. Firmen wie Siemens planen, Beschäftigten das Recht auf Homeoffice auch nach der Pandemie einzuräumen. Wege von und zur Arbeit fallen weg, wir werden noch mehr zu Sesselpupsern. Selbst die, die sonst mit dem Auto fahren würden, müssen nicht mal mehr zum Auto laufen. Hier braucht es dringend Ausgleich. Zum Beispiel kann man den Einkauf auch mit dem Fahrrad erledigen. Wie geht nicht? Doch geht.
Ein riesiger Einkauf lässt sich per Lastenrad bequem transportieren. 1 1/2 Kinder hätten auch noch reingepasst. Ohne Einkauf passen vier Kinder ins Rad. Und die haben Spaß! Und sie sitzen dabei vor einem. Das ist viel besser, als wenn Kinder im Auto Spaß haben .…
Für Anfänger gibt es auch Lastenräder mit Motor. Die Räder sind stabil und man kann mit ihnen auch bei Schnee fahren, weil die Gefahr wegzurutschen nicht besteht.
Für Eure Gesundheit, für weniger Lärm durch weniger Verkehr, für die Umwelt werde ich mich für die Förderung von Lastenrädern stark machen. Zumindest für Stadtmenschen ist ein autofreies Leben möglich. Ich weiß das, denn ich hatte noch nie eins.
Ernährung
Ein Punkt bei der Gesundheit ist auch die Ernährung. Die könnte man auf zweierlei Arten und Weisen verbessern.
Lebensmittelampel
1) Könnte man den Verbraucher*innen bei der täglichen Entscheidung, was eingekauft wird, helfen, indem man Lebensmittel kennzeichnet. Salzgehalt, Zuckergehalt, Fettgehalt. Insbesondere in hoch verarbeiteten Lebensmitteln wie Fertigpizza ist von allem zu viel drin. Menschen essen das gern, weil diese Zutaten selten waren und wir uns entsprechend entwickelt haben. Würde man die Zutaten mittels Lebensmittelampel kenntlich machen, würde das den Verbraucher*innen helfen. (Und lustigerweise sind wieder 2/3 der Bundesbürger*innen für so eine Ampel, Umfrage Emnid für foodwatch, 2009.) Krankenkassen und Ärzteverbände haben sich für die Lebensmittelampel ausgesprochen:
Im August 2009 forderten die gesetzlichen Krankenkassen die Bundesregierung und die für die Bereiche Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz zuständigen Europa-Politiker auf, sich für die Kennzeichnung von Lebensmitteln anhand des Ampel-Systems einzusetzen. In dem offenen Brief schrieben sie unter anderem: „Die Intransparenz über die Zusammensetzung eines ständig wachsenden Lebensmittelangebots und die hinzukommenden irreführenden Werbeversprechen der Hersteller konterkarieren unser Engagement für einen gesunden Lebensstil.“[18]
Im März 2010 forderten Vertreter des deutschen Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte sowie der Vereinigung der europäischen Kinderärzte die Einführung des Ampel-Systems. An die Abgeordneten des EU-Parlaments schrieben sie unter anderem: „Wir bitten Sie dringend, nicht nur die Interessen der Nahrungsmittelindustrie zu unterstützen.“[19]
Die Einführung der Ampel wurde 2008 von CDU/CSU, SPD und FDP abgelehnt. Horst Seehofer (csU) war damals übrigens Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Ampel ist bis heute nicht verpflichtend eingeführt. Unsere Landwirtschaftministerin Julia Klöckner kuschelt stattdessen lieber mit den Verantwortlichen bei Nestlé und freut sich über Selbstverpflichtungen.
Video aus einem Tweet vom 03.06.2019 von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) zu einem Treffen mit Nestlé
Fleisch
2) Gibt es ein Problem mit Fleisch. Die Deutschen essen zu viel Fleisch. Mehr Fleisch als für sie selbst und für das Klima gut ist. (zu Klima und Gesundheit siehe unten)
Männer essen doppelt so viel Fleisch/Wurst wie Frauen. Bayern und der Osten sind Spitzenreiter. Quelle: Fleischatlas, 2013.Die Deutschen sind international weit vorne beim Fleischkonsum. Sie essen mehr als doppelt so viel wie von Ernährungsexpert*innen vorgeschlagen wird. Bild aus der Ausstellung Artefakte im Naturkundemuseeum, Berlin, 03.03.2019, Bild: Stefan Müller, CC-BY
Hier könnte man die Reduktion von Fleischkonsum auf verschiedene Arten und Weisen fördern: zum Beispiel vegetarische Angebote in Kantinen und Mensen. Das würde auch durch die Massentierhaltung verursachten Probleme reduzieren.
Lebensmittelhygiene
Auch direkt gesundheitsrelevant ist die Lebensmittelhygiene. Dazu findet man folgendes in Wikipedia:
Über den Hygieneskandal bei Müller-Brot (2010–2012), als große Mengen von mit Schaben, Mäusekot u. a. Schadstoffen belasteten Backwaren an Verbraucher verkauft wurden, soll Söder als Gesundheitsminister laut Presseberichten bereits 2010 einen Bericht erhalten haben.[73] Einen endgültigen Produktionsstopp verhängte das ihm unterstehende Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aber erst 2012. In der Diskussion über das Informieren der Verbraucher wurde gefordert, dass lebensmittelverarbeitende Betriebe dazu verpflichtet werden sollten, Kontrollergebnisse zu veröffentlichen. Für die Einführung einer bundesweiten Hygieneampel für Lebensmittelbetriebe stimmten 15 Bundesländer; Söder hingegen legte für Bayern ein Veto ein und verhinderte somit deren Einführung. In diesem Zusammenhang äußerte auch der Bundesvorsitzende des Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure Unverständnis für das Vorgehen im Fall Müller-Brot. Es könne nicht sein, dass der Verbraucher von den seit 2009 erfolgten 21 Kontrollen, den mehrfach zurückgerufenen Waren und den insgesamt verhängten 69.000 Euro an Buß- und Zwangsgeldern nichts erfahre.
Wikipedia-Artikel über Markus Söder, abgerufen am 27.04.2021
Mehr muss man dazu nicht sagen. Schaben sind nicht nur für Vegetarier*innen eklig.
Zoonosen
Es gibt immer mehr sogenannte Zoonosen. Das sind Krankheiten, die vom Tier auf den Mensch überspringen, wie zum Beispiel COVID-19. Der Grund hierfür ist, dass immer mehr Tiere immer näher am Menschen leben. Und der Grund dafür ist, dass wir ihnen ihre Lebensräume wegnehmen. Zum Beispiel durch Autobahnen. Dass wir eine Autobahn durch einen Jahrhunderte alten Forst bauen, weil man einen Bundesverkehrwegeplan nicht ändern kann. Zumindest, wenn der Verkehrsminister Andreas Scheuer heißt und von der csU kommt.
Die Rebel Riders von Extinction Rebellion fahren per Rad zur Montagsdemo Klimamontag von Berlin4Future. An verschiedenen Stellen gibt es Reden. Hier demonstrieren Aktivist*innen vor dem Sitz des VDA, dem Lobbyverband der Automobilindustrie. Berlin, 07.09.20, Bild: Stefan Müller, CC-BY
Krisentauglichkeit korrupter Parteien und Wissenschaftsfeindlichkeit (Corona)
Wenn Euch die Gesundheit wichtig ist, dann wählt nicht csU/cdU. Die Unions-Politiker sind in der Pandemie durch diverse Statements aufgefallen, die davon zeugen, dass sie wissenschaftliche Ergebnisse nicht kannten, nicht verstanden haben oder einfach ignoriert haben.
„Ja, wir haben dieses Virus unterschätzt, alle miteinander.“ Statement von Michael Kretschmer (cdU) zu den Verschärfungen der Corona-Maßnahmen am 02.12.2020
Volker Bouffier (CDU, Ministerpräsident, Hessen) wollte nicht vorgehalten bekommen, was jemand vor acht Wochen gesagt hat:
Jeder, der behauptet, das hätte man alles schon vor acht Wochen wissen müssen – mit so was will ich mich nicht auseinandersetzen.
Und Armin Laschet (cdU, zukünftiger Vizekanzler) träumte vom Frühling und dass die hochansteckende Virusmutation sich da schon irgendwie selbst verkrümeln würde. Und Markus Söder (csU) ist auch nicht schlecht, denn nach einer vergurkten Ministerpräsidentenkonferenz verfasst er eine Regierungserklärung, aus der die csU dann folgendes zitiert:
Regierungserklärung der Landesregiereung in Bayern.
Das ist höchstes Schwurbelniveau. Und ein Fußtritt ins Gesicht der Angehörigen derjenigen, die an Corona gestorben sind.
Und als wäre das alles nicht genug, gab es als Zugabe noch ein paar Korruptionsskandale, die ebenfalls mit Corona zusammenhängen (siehe Sie wissen nicht, was sie tun).
Und hey, Jens Spahn (cdU) mochte ich eigentlich immer, aber er hat sich zu einem Essen mit einem Dutzend potentiellen Spendern getroffen (Teilnahme Essen = 9999€ = der Betrag, der bei Parteispenden nicht offen gelegt werden muss; LobbyControl) und war dabei schon mit Corona infiziert. Der Gesundheitsminister!
Das ist .… Aber noch schlimmer als legal bis an die Grenze zu gehen, was die Höhe von Parteispenden angeht, ist es, sich einfach so zu bereichern. Das nennt man Korruption. Georg Nüßlein (csU) und Nikolas Löbel (cdU) stehen im Verdacht, für Schutzmaskendeals jeweils sechsstellige Provisionen bekommen zu haben: Georg Nüßlein wohl über seine Firma 660.000€ (ohne Umsatzsteuervoranmeldung, taz 26.02.2021)
660.000€ sind ne Menge Geld. Aber das kann man toppen: Alfred Sauter (csU) steht im Verdacht 1.000.000€ für Maskendeals bekommen zu haben (taz, 17.03.2021).
Wenn im Gesundheitssystem zugunsten derjenigen entschieden wird, die die höchsten Bestechungssummen bezahlen, dann ist das sehr bedenklich.
Wer zu diesem Thema noch nicht genug hat, kann sich das REZO-Zerstörungsvideo ansehen. REZO trägt alles mit angemessenem Schwung vor.
Klima & Gesundheit
Wir stehen vor großen Veränderungen. Hitzewellen im Sommer werden häufiger und extremer werden. Das hat massive Auswirkungen auf die Gesundheit. Zum Beispiel sind im Hitzesommer 2003 in Europa 45.000–70.000 Menschen hitzebedingt gestorben.
Hitzewelle über Europa 2003, Quelle: Wikipedia Giorgiogp2 — Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0.
Die Wikipedia-Seite zum Hitzesommer mit all den Details ist lesenswert. Entsprechende Wetterlagen (Omega-Lagen) sind in den letzten Jahren häufiger geworden, was zu länger andauernden Hitzewellen führt.
Hitze ist jedoch nicht das einzige Problem:
Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, benannte einige der gesundheitlichen Klimawandelfolgen aus epidemiologisch-wissenschaftlicher Perspektive: direkte Auswirkungen durch Hitzestress bei steigenden Temperaturen mit erhöhter Morbidität und Mortalität, Extremwetter, Hautkrebs durch UV-Schäden, indirekte Auswirkungen in Form von Pollenallergien, Erkrankungen durch Luftschadstoffe, die Zunahme durch Mücken oder Zecken übertragener Infektionskrankheiten, Keime in Badegewässern, Wasserknappheit. Letzteres auch in Deutschland: 2020 wurden regional Wasserlieferungen nötig. [siehe taz, 09.08.2020]
Silvian Griesel von der Charite und von Health for Future und KLUG spricht bei Demo von Extinction Rebellion, Berlin, Invalidenpark, 05.10.2020
Prof. Claudia Traidl-Hoffmann sagt im taz-Interview folgendes:
Schlaganfälle nehmen zu. Gerade bei warmem, feuchtem Wetter kommt es zu Veränderungen in den feinen Blutgefäßen, dann verstopfen Hirnarterien, das Gewebe wird nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Wunden heilen bei Temperaturen über 40 Grad schlechter, die Erholung nach Operationen dauert länger. Typ-2-Diabetes nimmt zu.
Wenn Euch Eure Gesundheit und Euer Leben lieb ist, wählt niemals csU! Die csU ist maßgeblich mit dafür verantwortlich, dass in den letzten Jahren viel zu wenig im Bereich Klimaschutz passiert ist. Wir brauchen eine Verkehrswende, eine Ernährungswende und eine Agrarwende. All diese Wenden blockiert die csU. Der Einfluss verschiedenster Lobbyorganisationen ist erst in diesem Jahr wieder recht deutlich geworden.
Die gute Nachricht: Es gibt eine Alternative zu Stefan Müller (csU): Stefan Müller (für Die PARTEI).
PS: Tut mir Leid. Hier war nichts lustig. Vielleicht fällt mir später noch was ein. Ha, mir ist was eingefallen, eine der angegebenen Quellen ist lustig.
Ich werde mich als Direktkandidat für Erlangen nach erfolgreicher Wahl dafür einsetzen, dass alle Inlandsflüge verboten werden. Neben den klimapolitischen Aspekten hat das den Vorteil, dass Erlangen gegenüber München aufgewertet wird, da alle Bahnverbindungen aus dem Norden durch Erlangen gehen.
Man ist somit zuerst in Erlangen, wenn man mit der Bahn kommt.1 Kommt man dagegen mit dem Flugzeug, wäre man zuerst in München und müsste dann zurückfahren.2 Erlangen wäre also zweiter. Das ist mit dem Stolz der Franken nicht zu vereinbaren. Deshalb: Erlangen first! Inlandsflüge verbieten!